Flüchtlingshilfe Zierenberg in Thüringen

Geflüchtete auf Spuren der Freiheit und Demokratie

Von Schloss Friedenstein zur Wartburg

Am zweiten Tag besuchten die 20 Reiselustigen das Schloss Friedenstein in Gotha. Den Höhepunkt bildete der Besuch der Wartburg am dritten Tag.

In der Elisabeth-Kemenate war das Leben der heiligen Revolutionärin in Mosaiken nachvollziehbar. Mit Erstaunen erfuhr man, dass Elisabeths Enkel Zierenberg gründete und die Stadtkirche erbaute. Fröhlich schmetterten die Kinder ihr Elisabeth-Lied, das an das Rosenwunder erinnert: „Als Rose blüht das geteilte Brot. Wo wir Freude schenken, an andere denken, Hoffnung pflanzen, mit Feinden tanzen.“

Die Jugendlichen aus der Ukraine begeisterte, dass Martin Luther hier die Bibel ins Deutsche übersetzte, damit die Menschen in Freiheit führte und Standards für eine einheitliche deutsche Sprache legte. In der Ukraine sei Nestors Chronik ein ähnlich identitätsstiftendes Kulturdokument, führte Maksym aus Kiew aus.

Ein brasilianisches Fernsehteam wurde auf die muntere Reisegruppe aus Zierenberg aufmerksam und die Zierenberger durften vor der Kamera darlegen, welche Bedeutung die Wartburg für die Deutschen und in gleicher Weise für Neubürger hat.

Geschichte und gegenwärtige Situation konnten auf vielfältige Weise verbunden werden. In langen Gesprächen in den Abendstunden wurde klar: Auch in Deutschland gab es Zeiten von Diktatur und Unterdrückung, ebenso wie derzeit in Afghanistan, im Iran und in Eritrea.

Die Gruppe kam auf dem Landgut Engelsbach unter. Abends stand gemeinsames Kochen auf dem Programm. Die Geflüchteten aus der Ukraine, aus dem Iran und aus Afghanistan verwöhnten die Gruppe mit landestypischem Essen aus ihrer Heimat. Es duftete nach ukrainischen Wareniki, afghanischen Boloni und eritreischer Kaffee-Zeremonie.

Michaela Röhling und Katja Wiegand schlossen als Teamerinnen: „Wir konnten die Menschen ein wenig vom schweren Alltag ablenken und sie fröhlich machen.“