Im Fokus ist der natürliche Lauf der Warme
Der Hessische Wasserverband Diemel beabsichtigt, im Gebiet der Gemeinde Zierenberg Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit der Warme für Fische und sonstige Organismen umzusetzen. Daher ist geplant, im Mittellauf der Warme eine begradigte Ausleitungsstrecke umzugestalten. Die Planungen des Hessischen Wasserverbandes Diemel wurden der Stadtverordnetenversammlung in Zierenberg vorgestellt. Die Förderung der Durchgängigkeit von Fließgewässern bildet einen wichtigen Bestandteil zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und einen Beitrag zum Erreichen des geforderten guten Gewässerzustandes. Zudem stellt die Beseitigung lokaler struktureller Defizite mit ihrer Barrierewirkung für das Warmesystem auch einen wesentlichen Aspekt der Pflege- und Entwicklungsplanung für das FFH-Gebiet dar.
Das Geld für diese Maßnahme wird aus dem „Programm NATURA 2000 Hessen“ von der Oberen Naturschutzbehörde zur Verfügung gestellt. Die Planung wurde in enger Abstimmung mit der Oberen Naturschutzbehörde und der Oberen Wasserbehörde des Regierungspräsidiums Kassel erstellt.
Es wurde sich darauf geeinigt, dass die Maßnahmen daher ohne wasserrechtliches Genehmigungsverfahren umgesetzt werden können.
Der Hessische Wasserverband Diemel hat als Gewässerunterhaltungs-pflichtiger zunächst die Planungsleistungen ausgeschrieben. Den Auftrag erhielt das Ingenieurbüro Gröticke und Partner aus Twistetal-Berndorf.
Die Maßnahmen zur Durchgängigkeit (Abbau von Hindernissen für den Fischaufstieg mit Abbruch von nicht mehr benötigten Wehren) stellen nach wie vor neben dem neu zu schaffenden Retentionsraum zum Hochwasserschutz die Grundlage für die Baumaßnahmen dar. Sogenanntes Abfallprodukt ist die Neugestaltung der Furt mit Vorbereitung der Querungsmöglichkeit auch für Radfahrer für den geplanten Radweg von Dörnberg nach Zierenberg.
Die Stadt Zierenberg hat im Zuge dieser Maßnahme auch den Mühlgraben der „Neuen Mühle“ erworben. Er bleibt auch nach dem Teilabriss des Wehres erhalten, um das Feuchtbiotop „Bengelwiese“ im Sommer mit ausreichend Wasser versorgen zu können. (mw)