Jeder sollte sich in die Geschicke der Stadt einbringen


Oberelsungen. Es gab viele wichtige Themen, die Zierenbergs Bürgermeister Rüdiger Germeroth während der Bürgerversammlung in Oberelsungen erläuterte. Angefangen von Kindertagesstätten, einer möglichen Wald-Kindertagesstätte, Bauvorhaben der Stadt Zierenberg und auch Bauvorhaben Dritter bis hin zum städtischen Haushalt. Der jedoch werde vermutlich erst im Januar vorliegen. Denn weder das Land Hessen, noch der Landkreis Kassel hätten ihre Zahlen, die für die Planungen eines Haushalts notwendig seien, geliefert.

Wie sich die neue Grundsteuerreform auf jeden einzelnen auswirke, bleibe abzuwarten. Der Beschluss dazu werde in der Stadtverordnetenversammlung am 18. November geschlossen. Die Grundsteuerreform soll sich nach den Vorgaben der Landesregierung aufkommensneutral auswirken, also gleichbleibende Einnahmen in 2024 und 2025. In Zierenberg soll das auch umgesetzt werden. Geplant sei eine Verringerung der Grundsteuer A von 695 auf 355 Punkte und bei der Grundsteuer B von 695 auf 512 Punkte. „Es wird nicht jeder die gleiche Summe zahlen müssen“, erklärte Germeroth.

Mit Verspätung und ohne die eigens für die Versammlung vorbereitete Präsentation aufgrund eines kompletten Internetausfalls, ging Germeroth auch auf den Breitbandausbau, das Bürgerhaus in Zierenberg, Starkregenereignisse, Radwegeplanungen und die Grundsteuerreform ein. Rund 40 Gäste folgten den Ausführungen des Bürgermeisters. Und der ließ auch bisherige Entwicklungen der Stadt nicht außer Acht.

So wurde das Feuerwehrhaus in Oberelsungen eingeweiht und eine neue Fahrzeughalle der Feuerwehr Burghasungen. „Ohne die Eigeninitiative der Feuerwehren wäre das so nicht möglich gewesen“, sagte Germeroth und dankte den Ehrenamtlichen. Mit welchen Schwierigkeiten so manche Planungen der Stadt vorerst auf Eis gelegt würden, machte er am Beispiel des Bürgerhauses in Zierenberg deutlich. Um Fördergeld beim Bund geworben und einen Teilabriss geplant, Verlegung von Kita-Gruppen und einer Aufschüttung mit einer Kostenschätzung von neun Millionen Euro, wurde der Stadt eine Bundes-Förderung von 60 Prozent in Aussicht gestellt. Dann aber kam die Absage für Zierenberg und der Zuschlag für die Mehrzweckhalle in Habichtswald. Erst beim nächsten Mal sei die Stadt Zierenberg wieder im Rennen, erklärte Germeroth. Eine Alternative, nämlich nur das Notwendigste am Bürgerhaus umzusetzen, würde die Stadt drei Millionen Euro kosten. Deshalb bleibe die Hoffnung, vom Bundesprogramm zu profitieren.


Weiteres wichtiges Thema des Abends war die Kinderbetreuung in Zierenberg. Germeroth zählte die Sanierungen und Erweiterungen verschiedener Kitas in den Stadtteilen und die Neueröffnung der Kita in Zierenberg auf. Dennoch fehlten Kita-Plätze. Und auch Personalmangel mache der Stadt Zierenberg - wie in so vielen andern Kommunen - eine Planung schwierig. Hauptamtsleiter Christian Bölsche erklärte den anwesenden Eltern die Vorgehensweise bei der Platzvergabe für ihre Kinder. Auch der Magistrat wünsche eine wohnort-nahe Unterbringung für Kinder und die Stadt sei bemüht, gute Lösungen für alle zu schaffen.  Das gelte auch für die Versorgung mit schnellem Internet in Zierenberg. Doch es gab Probleme. Deshalb werde der Glasfaserausbau von der Stadt Zierenberg überwacht. „Wir lassen nicht alles mit uns machen“, sagte Germeroth in Bezug auf wild abgeladenen Bauschutt der ausführenden Firma. Hier ermittele jetzt die Staatsanwaltschaft.

Erfreut zeigte sich der Bürgermeister, dass sich die Stimmung in den Ortsteilen und der Stadt Zierenberg in Sachen Unterkünfte für Geflüchtete zum Positiven gewendet habe. Dabei dankte er den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihr Engagement.  Als guten Erfolg könne die Stadt auch die Visions-Treffen/Netzwerk-Treffen verbuchen. Da wünschte sich der Bürgermeister mehr Beteiligung aus den Ortsteilen. Bisher drehten sich alle Projekte um Zierenberg. „Bitte bringen Sie sich da sein“, sagte Germeroth. Es würden dort keine Traumschlösser gebaut. Aber es würden tolle Ideen entstehen, da fehlten dann aber die Stadtteile, erklärte Germeroth und bat eindringlich um das Mitwirken aller. Am Ende räumte er noch ein Gerücht aus dem Weg: Die Jugendräume  in Zierenberg, Oberelsungen und Burghasungen seien geöffnet. In Oelshausen sei der Jugendraum seit der Corona-Pandemie geschlossen. (mw)