Lebensbogen: Wunderbare Umgestaltung für Flora und Fauna

Für jede Idee ein neuer Stern

Zierenberg. Über 150 Landschafts- und Gartenbauer plus Helfer und Familien haben sich auf dem Areal des Projektes Lebensbogen nicht nur mit jeweils einem Stern verewigt, sie haben auch kein Stein mehr auf dem anderen gelassen. Alte Versiegelungen wurden aufgebrochen, neue Bachläufe angelegt und sich für Flora und Fauna mächtig ins Zeug gelegt. Sie alle gehören zur BaseG - der Bundesarbeitsgemeinschaft selbstverwalteter Gartenbaubetriebe. Und sie alle haben ihre Leidenschaft dort am Hohen Dörnberg beim einwöchigen Sommertreffen  umgesetzt. Im Bild ist Anett Gnass vom Lebensbogen an einem der schönen Sterne.

Zierenberg/Hoher Dörnberg. Alte Betonflächen werden aufgebrochen, alte und neue Steine verlegt und die Ideen sprudeln nur so auf dem Gelände der Gemeinschaft Lebensbogen. Über 150 Landschafts- und Gartenbauer plus Helfer und Familien haben das Gelände gestaltet. Dabei sind bei der ökologischen Landschaftsbauaktion immer wieder neue Ideen entstanden. Bei der Aktion durch die BaseG - Bundesarbeitsgemeinschaft selbstverwalteter Gartenbaubetriebe - wurden viele schöne neue Bereiche geschaffen und zeitgleich Flora und Fauna etwas zurückgegeben. Vorbei ist es mit den versiegelten Flächen. Ein neuer Bachlauf sammelt das Regenwasser von den Dächer und wird nun in das Areal geleitet. Hier darf es an manchen Stellen auch einfach versickern und so den Boden nähren. 

Die BaseG mit Sitz in Bayerfeld-Steckweiler (Rheinland-Pfalz) entscheidet sich jährlich für ein gemeinnütziges Projekt als Sommercamp. Dabei werden die Teilnehmer verköstigt und können direkt vor Ort wohnen. Schön haben sie es dort beim Lebensbogen. Nach Arbeit sieht es kaum aus, alles wirkt entspannt und freundlich und doch sind überall große und kleine Baustellen zu sehen, die nur Schönes erahnen lassen. Sogar Kinder packen mit an. So viele Arbeiter und so leise - geht das? „Hier werden Maschinen mit Elektroantrieb eingesetzt. So kann CO2 eingespart werden und es ist auch eine Art Test, welche Maschinen sich für so einen Einsatz bewähren“, sagte Annett Gnass von der Gemeinschaft Lebensbogen. Ziel ist es, mehr für Flora und Fauna zu tun. Das ist  auch das Ziel der Bundesarbeitsgemeinschaft: Die Förderung des ökologischen Bewusstseins im Hinblick auf die Herausforderung des Artensterbens und der daraus resultierenden Konsequenz für die Auswahl von Baustoffen und Bauweisen im Garten und Landschaftsbau zur Förderung der Biodiversität und die Vermittlung von Herangehensweisen zum Erfassen und zukünftigen Vermeiden des CO2-Fußabdrucks der beteiligten Personen und Firmen im Hinblick auf die notwendige Transformation des Garten- und Landschaftsbaus zur Erreichung der Klimaneutralität. „Wir sind ein Ort der Begegnung und mit dieser Aktion haben wir mehr Raum im Außenbereich“, sagte Annett Gnass. Und man sieht es nicht nur, man fühlt in jedem noch so kleinen Winkel, dass hier etwas Wunderbares entsteht. Stauden werden gepflanzt, Mosaike gelegt, Steine mit der Rüttelplatte befestigt, alte Holzstämme werden im Bachlauf integriert. Und an allen Baustellen gibt es aus Steinen verlegte Sterne. Damit verewigen sich alle Arbeiter auf dem großzügigen Gelände. 


„Sie haben einen wunderbaren Ort zum Leben und zur Gestaltung einer lebendigen Lebensgemeinschaft geschaffen, den Sie Gästen als Rückzugsort und zur Durchführung von Tagungen, Kongressen, Seminaren und Workshops anbieten“, sagte Zierenbergs Bürgermeister Rüdiger Germeroth beim Richtfest. Von der Renaturierung des Geländes überzeugte sich der Bürgermeister bei einem Rundgang. Er dankte allen Mitwirkenden für das Handanlegen und Zupacken und für die schweißtreibenden Arbeiten zur Umgestaltung des Geländes auf dem Dörnberg. (mw)

Lebensbogen hat auf dem ehemaligen Gelände eines Jugendhofes am Hohen Dörnberg in den vergangenen neun Jahren einen Ort der Begegnung für Jung und Alt geschaffen. Mit dem Tagungshaus und dem Ausflugscafé – beide Bio zertifiziert – stellt die Gemeinschaft soziale Begegnungsräume zur Verfügung. Wichtig ist der Gemeinschaft ein wohlwollendes und vertrauensvolles Miteinander und ein konstruktiver Umgang mit Konflikten.  Sie beschäftigen sich mit Themen wie gesellschaftspolitischer Wandel, dem ressourcenschonende Umgang mit der Natur und mit Permakultur und wollen einen Beitrag leisten, dem Klimawandel entgegen zu wirken. Die Lebensbogen-Mitglieder leben ein alternatives Wirtschafts- und Lebensmodell und sind offen für den Austausch mit interessierten Menschen über ihre Themen und ihre Lebensform. Führungen durch den neugestalteten Bereich werden bald angeboten.