Oberelsungen: Da, wo Feuerwehrherzen höher schlagen


Oberelsungen. Der lang ersehnte Umbau am Feuerwehrhaus in Oberelsungen ist nun Geschichte. Feierlich wurde das Domizil der Feuerwehr eingeweiht und zeitgleich eine Kinderfeuerwehr in Oberelsungen gegründet.  In gemütlicher Runde und nach einer deftigen Mahlzeit ging es an den offizellen Teil, in dem die Geschichte des Umbaus und der Notwendigkeit beleuchtet wurde. Außerdem wurden drei verdiente Feuerwehrfrauen ausgezeichnet: Mechthild Malburg, Renate Grebe und Ulrike Finis  (in Abwesenheit) wurden für ihre 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Die Auszeichnung übernahm Dirk Behr vom Feuerwehrverband Wolfhager Land.

Waldbrände, Starkregen, das Löschen von E-Autos und insgesamt die Klima- und Umweltveränderungen stellten die Feuerwehren vor herausfordernde Aufgaben, erklärte Zierenbergs Bürgermeister Rüdiger Germeroth. Dafür müssten Einsatzkräfte gut ausgebildet sein und brauchen auch ein erforderliches Equipment und Domizil. Dass die Fertigstellung sich derart verzögert habe, sei der Corona-Pandemie und auch dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geschuldet. So wurden aus einem geplanten Jahr vier Jahre Bauzeit Germeroth lobte die Unterstützung durch Unternehmen und eine sehr enge Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. Dabei seien auch Freundschaften entstanden. Über 2300 Stunden Eigenleistungen hätten die Feuerwehrangehörigen und örtliche Vereine geleistet. Die Kostensteigerung von knapp 15 Prozent auf 1,75 Mio. Euro wertet Germeroth dennoch als Punktlandung. Dankbar sei die Stadt Zierenberg für die Zuweisungen durch Land und Landkreis.

Wehrführer Thomas Grebe und auch Stadtbrandinspektor Joachim Krämer hoben auch die Frauen und Männer der ersten Stunde - von der Idee bis zur Planung des Umbaus - hervor. Zum Beispiel den Zierenberger Bauamtsleiter Christan Fischer. Ihn lobte er für seinen unermüdlichen Einsatz. Ebenso beteiligt war der damalige Stadtbrandinspektor Matthias Brandau und der ehemalige Wehrführer Mike Guthard. Ihr Lob ging gleichermaßen an  alle Feuerwehrkameraden sowie an die Jugendfeuerwehr und die Einsatzabteilung.

Landrat Andreas Siebert nannte es zur Gründung der Kinderfeuerwehr „grandios, die ganz Kleinen mit einzubinden.“ „Da schlägt mein Feuerwehrherz und auch mein soziales Herz“, sagte Siebert. Der soziale Zugang, wie man miteinander umgehe, sei ein gutes Rüstzeug für das weitere Leben der Kinder. Die Einweihung sei ein guter Tag für die ganze Region und den Landkreis Kassel. „Wir brauchen alle“, sagte Siebert im Hinblick auf den jüngsten Einsatz an der Nordspitze nach dem Starkregenereignis. Er dankte allen Einsatzkräften für ihren ehrenamtlichen Dienst. „Die Zusammenarbeit funktioniert hervorragend“, sagte Siebert. Das sei gerade auch bei diesem Ereignis sichtbar gewesen. Er dankte im Namen der Bevölkerung für die großartige Hilfeleistung. Aber auch die politischen Entscheider ließ er in seiner Dankesrede nicht außen vor. „Die Sicherheit der Bevölkerung darf nicht vom Geldbeutel der Kommune abhängen“, sagte Siebert. Die Feuerwehren müssten planen können und es brauche gut ausgebildete Einsatzkräfte. Die Ausstattung und die Feuerwehrhäuser bildeten ein rundes Paket. „Wir können auf Knopfdruck sehr viele Menschen alarmieren“, sagte der Landrat weiter. Das alles seien Frauen und Männer, die ohne Geld bereit seien, anderen zu helfen. Dafür gab es tosenden Applaus der vielen Gäste.

Wie Menschen aus einem verunfallten Auto befreit werden, demonstrierte die Einsatzabteilung mittels eines Hydraulik-Spreizers. Das war aber nur einer von vielen Programmpunkten, bevor es ins gemütliche Weinfest überging. (mw)

Fotos: Monika Wüllner

Autotür erfolgreich geöffnet: Die Einsatzabteilung führte hydraulisches Rettungsgerät vor
Wehrführer Thomas Grebe im neuen Umkleidebereich. Da verbirgt sich manchmal auch ein Schelm – statt Helm